Mehr Durchblick im Web-Dschungel der Jobbörsen und Infoportale

Mehr Durchblick im Web-Dschungel der Jobbörsen und Infoportale
Von Sascha Theisen, Gründer und Inhaber von Employer Telling

Ingrid? Indeed!

Mit einem echten Werbecoup rund um eine der bekanntesten Werbefiguren seit Meister Propper oder Clementine landete die Jobseite indeed.com einen echten Volltreffer. Bei Schüler_innen etwa ist Indeed gemäß der Daten aus dem Trendence HR Monitor inzwischen die meist genutzte Website, wenn es darum geht, sich zu Berufs- und Jobthemen zu informieren, knapp gefolgt von azubi.de und planet-beruf.de. Allerdings ist die Jobsuche für junge Menschen, die in ihr Berufsleben starten, ein viel zu wichtiges Thema, um sich dabei auf zu wenige Jobportale zu verlassen, zumal in Deutschland mehrere Hundert Jobbörsen online sind. Die meisten davon sind Spezialisten-Jobbörsen, die zwar weniger bekannt sind als die großen Generalisten-Portale, sich aber für die eine oder andere Jobsuche durchaus lohnen können. Deshalb haben wir uns in den manchmal etwas undurchsichtigen Dschungel der Online-Jobbörsen und Karriere-Portale begeben. Unser Ziel: eine bessere und zielführendere Jobsuche für euch, die im besten Fall direkt zu eurem absoluten Traumjob führt.

Tausende Jobs zur aktiven Suche: die Schwergewichte unter den Online-Jobbörsen

Seit Jahren eine der größten und auch meist genutzten Online-Jobbörsen im deutschsprachigen Raum ist stepstone.de. Mit mittlerweile mehr als 100.000 Stellenausschreibungen ist das Stellenportal für viele Menschen die erste Anlaufstelle auf der Suche nach der neuen beruflichen Herausforderung. Mit dieser Anzahl bietet StepStone zwar eine in der Tat üppige Auswahl an Jobs, ist aber nicht vollständig, sondern veröffentlicht letztlich „nur“ die Anzeigen der Arbeitgeber, die für die Veröffentlichung ihrer Stellenanzeigen zahlen. Und genau das ist bei Indeed, der zweiten großen Job-Seite etwas anders. Denn die Seite, die in den USA die mit Abstand größte Jobseite ist, verfolgt einen abweichenden Ansatz. So wird das Netz nach allen dort verfügbaren Ausschreibungen abgesucht, die dann automatisch auf indeed.com veröffentlicht werden. Die Arbeitgeber zahlen für die Platzierung ihrer Anzeigen im Blickfeld der Kandidat_innen – also nicht für die reine Veröffentlichung. Der Vorteil für Bewerbende: Wer einen ganzheitlichen Überblick über alle freien Jobangebote im Internet haben möchte, nutzt Indeed, muss aber gleichzeitig auch etwas mehr Zeit mitbringen, um auch die Ausschreibungen zu finden, die nicht für eine hohe Platzierung in der Ergebnisliste zahlen. Die Analysen des Trendence HR Monitors zeigen, dass mehr als jede_r fünfte Schüler_in indeed.com eigenen Angaben zufolge nutzen. Ähnlich umfangreich und bekannt wie Indeed oder StepStone ist das Angebot der Bundesagentur für Arbeit: planet-beruf.de. Hier finden junge Menschen wertvolle Infos für ihre Jobsuche. Zudem schreiben hier meist kleine und mittelständische Unternehmen aus, die sich die Schaltungskosten eines kommerziellen Anbieters sparen möchten. Allerdings sind nicht immer alle Stellenanzeigen auch wirklich aktuell, da das ein oder andere Unternehmen versäumt, bereits besetzte Stellen wieder offline zu nehmen.

Jobs für den Einstieg: die Spezialisten-Jobbörsen für Berufsstarter_innen

Wer neben den Generalisten auf Stellenportale setzen möchte, die sich ausschließlich auf Kandidat_innen für den Berufseinstieg konzentrieren, ist sicher gut beraten. Hintergrund: Viele Arbeitgeber nutzen diese Portale gerne für ihre Ausschreibungen, weil sie die aus ihrer Sicht genau passenden jungen Kandidat_innen dort finden und weil sie dort noch einmal detaillierter auf die Vorzüge ihrer Einstiegsprogramme eingehen können. Portale wie azubi.de oder ausbildung.de sind seit Jahren etablierte Anbieter, die ihre Marketingaktivitäten genau auf die junge Gruppe der jungen Bewerbenden ausrichten und so auch zahlreiche hilfreiche Informationsartikel zur richtigen Bewerbung oder dem genau richtigen Verhalten in Vorstellungsgesprächen anbieten. Kurz: Hier fühlen sich Berufstartende zu Hause, weil das Angebot genau auf sie zugeschnitten ist – ganz ohne Reibungsverlust.

Erfahrungsberichte aus erster Hand: die Bewertungsportale

Wer einen Laptop sucht, checkt die Kund_innenberichte auf Amazon oder anderen Portalen. Wer im Urlaub nach dem richtigen Club fahndet, in dem es wirklich abgeht, checkt Google-Rezensionen. Und wer auf der Suche nach dem passenden Arbeitgeber ist, nutzt Arbeitgeberbewertungsportale wie kununu.com oder glassdoor.com. Hier berichten Mitarbeitende darüber, wie sie ihren Arbeitgeber im Arbeitsalltag und Bewerbende, wie sie den Bewerbungsprozess erleben. Dabei finden Nutzer_innen auf der einen Seite Lob, aber eben auch Kritik. Was bleibt, ist in jedem Fall ein unverblümt formulierter und damit authentischer Einblick, wie es sich anfüllt, bei diesem oder jenem Unternehmen zu arbeiten. Gut sortiert nach einzelnen Kriterien wie dem Führungsverhalten, dem Kolleg_innenzusammenhalt oder dem Umweltbewusstsein, finden interessierte Jobsuchende alles, was sie benötigen, um sich für oder gegen eine Bewerbung zu entscheiden. Absoluter Platzhirsch auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist kununu.com. Das Bewertungsportal zählt mittlerweile satte fünf Millionen Bewertungen zu über eine Million Arbeitgebern. Insider Tipp: Unter dem Reiter „Gehälter“ gibt es Einblicke in die Gehaltsangaben von Mitarbeitenden. Zudem lohnt sich immer ein Blick in die Antworten von Arbeitgebern auf einzelnen Bewertungen. Gerade bei negativen Einträgen zeigt sich hier treffend, wie kritikfähig ein Unternehmen ist.

Die Top-Ten der meistgenutzten Job-Webseiten

  1. indeed.com
  2. stepstone.de
  3. jobboerse.arbeitsagentur.de
  4. kununu.com
  5. berufsstart.de
  6. jobmensa.de
  7. ebay-kleinanzeigen.de
  8. glassdoor.de
  9. karriere.de
  10. studydrive.net

(eigene Angaben der Studierenden) Quelle: Trendence HR Monitor, August 2021

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